Pendeln oder Umziehen? Wenn der Job ins ferne Umland führt

Berlin ist ein Stadt mit vielfältigen kulturellen Angeboten, tollen Freizeitmöglichkeiten und abwechslungsreichen Offerten in allen denkbaren Lebensbereichen. Wer die Vorzüge der deutschen Hauptstadt zu schätzen weiß und Berlin liebt, möchte gar nicht mehr wegziehen. Doch was tun, wenn der Job raus aus Berlin führt und der tägliche Arbeitsweg nur mit dem Auto zu bewältigen ist? Das geht schnell ins Geld und belastet die Haushaltskasse stark. Was ist besser? Pendeln oder Umziehen?

Ruhiges Landleben

© Pixabay – Idyllisches Landleben ist nicht jedermanns Sache

In der Probezeit pendeln und dann entscheiden

Wer zuerst die Probezeit oder gar ein ganzes Jahr abwarten will, bevor er entscheidet, ob er die lieb gewonnene Hauptstadt verlässt, ist gut damit beraten in dieser Zeit zu pendeln. Die Kosten dafür können empfindlich hoch sein, insbesondere dann, wenn keine akzeptable Bus- oder Zugverbindung von Berlin zum neuen Arbeitsort geht. Die Spritpreise schwanken in den letzten 12 Monaten zwischen 1,53 € und 1,37 € (Super E5), so dass für die Kalkulation ein Mittelwert von 1,45 € realistisch ist. Bei einer täglichen Fahrstrecke von beispielsweise 100 km und einem durchschnittlichen Spritverbrauch von 7 Litern kostet die Fahrt täglich nur an Sprit 10,15 €. Hochgerechnet auf die Woche sind das 50,75 €, auf den Montag mit durchschnittlich 4,35 Wochen kostet der Sprit 220,76 €. Hinzu kommen Mehrkosten für Wartung, Reparatur und Versicherung.

Was tun, wenn langfristiges Pendeln mit dem Pkw das Budget sprengt?

Wer sich nicht sofort entscheiden möchte und deshalb pendeln will, ist in einer Zwickmühle, wenn die Kosten zu hoch für die eigenen finanziellen Möglichkeiten sind. Allerdings sollte vorübergehend fehlendes Geld nicht der Hauptgrund sein, sich gegen die Testphase für den Job im weiter entfernten Umland von Berlin zu entscheiden. Es ist schließlich sehr gut möglich, dass sich der Job zum Traumjob entwickelt und dass das Leben auf dem Land genau das ist, was zum persönlichen Glück noch gefehlt hat. Jeder sollte die Chance haben, sich die Zeit zu nehmen, die für eine wichtige Entscheidung nötig ist.

Der eigene Pkw kann dabei eine entscheidende Rolle spielen. Er lässt sich nämlich zu Geld machen, ohne auf ihn verzichten zu müssen. Die Lösung für den vorübergehenden finanziellen Engpass steckt im Sale-and-lease-back-System. Dabei verkaufen Pendler mit knappem Budget ihren Pkw und leasen ihn von der Firma direkt zurück. Sie erhalten sofort Cash und können das Auto trotzdem weiter benutzen. Alle vorteilhaften Aspekte von Sale-and-lease-back sind hier zusammengestellt. In Berlin findet sich die Filiale Pfando´s cash & drive GmbH am Hohenzollerndamm 184, sie zahlt das Geld am selben Tag aus, oft innerhalb einer Stunde.

Zitadelle Spandau

© Pixabay – In Berlin ist ständig etwas los

Ein Reichenbeispiel: Kosten gegeneinander abwägen

Wer vor der Frage steht, ob ein Umzug wegen des Jobs eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung ist, der muss mehrere Aspekte abwägen. Wie teuer ist das Leben in Berlin inklusive der Kosten für das Auto und wie viel bleibt unterm Strich übrig, wenn durch den Umzug die Pendlerkosten wegfallen und sich die gesamte Lebenssituation ändert?

Die aktuellen Lebenshaltungskosten in Berlin ermitteln

Der erste Schritt besteht darin, die aktuellen Lebenshaltungskosten aufzulisten. Dazu gehören diese Positionen:

  • Miete
  • Nebenkosten
  • Lebensmittel
  • Körperpflegemittel
  • Gesundheit
  • Kleidung
  • Bildung/Ausbildung
  • Kosten für Haustiere
  • aktuelle Kfz-Kosten und weitere Mobilitätskosten
  • Reise, Sport, Unterhaltung und Freizeitaktivitäten
  • Versicherungen
  • Kommunikation (Telefon, Internet, Mobiltelefon)

Zusätzlich zu diesen Kosten werden nun die zu erwartenden Kosten für die Fahrten zur neuen Arbeitsstelle ermittelt. Zu berücksichtigen ist dabei, dass sich wahrscheinlich die Kosten für die Versicherung verteuern, weil die jährliche Kilometerleistung steigt. Auch werden höhere Kosten für Wartung und Reparatur fällig. Zur Orientierung kann ein Kfz-Kosten-Rechner dienen.

Die fiktiven Lebenshaltungskosten am neuen Wohnort berechnen

Bei der Ermittlung der Lebenshaltungskosten am möglichen neuen Wohnort bleiben viele Positionen gleich. Doch einige ändern sich. Besonderes Augenmerk ist dabei auf die folgenden Punkte zu richten:

  • Miete und Nebenkosten: Anhand des örtlichen Mietspiegels lassen sich die zu erwartenden Mietkosten einschätzen. Nebenkosten orientieren sich an der Wohnfläche, der Anzahl der Bewohner und deren Nutzungsverhalten. Der Einfachheit halber können die aktuellen Daten dienen, doch genauer wird es, wenn ein Anbietervergleich mit der neuen Postleitzahl vorgenommen wird. Oft gibt es außerhalb Berlins andere Anbieter bzw. nicht jeder Energielieferant bietet seine Leistungen außerhalb Berlins an.
  • Mobilitätskosten: An diesem Punkt ist besonders genaues Kalkulieren gefragt. Falls der neue Wohnort so nah an der Firma ist, dass der Arbeitsweg per Fahrrad zurückgelegt werden kann, fällt ein Großteil der täglichen Mobilitätskosten weg. Gibt es ein gut ausgebautes Netz öffentlicher Verkehrsmittel? Dann ist es wichtig zu erfahren, ob es geeignete Monats- oder Jahrestickets gibt, um den Arbeitsweg und die täglichen Besorgungsfahrten abzudecken. Die Mobilitätskosten betreffen jedes Familienmitglied. Schulwege ändern sich und auch die Wege zu Freizeitaktivitäten und Wochenendterminen sind neu. Wie oft wird die Strecke in die alte Heimat Berlin noch gefahren? Wenn der Umzug ins Ausland ein umgekehrtes Pendeln zurück in die Hauptstadt nach sich zieht, geht die Rechnung in der Regel nicht auf.

Die Gesamtkosten beider Aufstellungen werden gegeneinander gestellt und zeigen eindeutig, welche Variante langfristig teurer ist.

Geld allein ist nicht alles

Natürlich ist Geld sehr wichtig, doch es ist nicht das einzige, was zählt. Die Entscheidung in Berlin zu bleiben oder die Stadt zu verlassen sollte mit allen betroffenen Familienmitgliedern unter Berücksichtigung sämtlicher Aspekte getroffen werden. Was spricht für, was gegen einen Umzug? Dabei können die folgenden Hinweise als Gedankenanstoß dienen:

  1. Wie wichtig ist das soziale Umfeld für jedes einzelne Familienmitglied? (Freunde, Familie, Nachbarschaft)
  2. Bei kleineren Kindern: Wie ist die Betreuung außerhalb der Schul- und Kindergartenzeiten aktuell und wie könnte sie im neuen Umfeld organisiert werden?
  3. Ist der Alltag ohne das breite Kultur-, Freizeit- und Shoppingangebot Berlins wirklich denkbar?

Auch wenn der erste Gedanke ist: „Nein, Berlin zu verlassen ist ausgeschlossen!“ sollte der potenzielle neue Wohnort eine Chance bekommen. Ein Besuch der in Frage kommenden Orte, vielleicht sogar ein Spaziergang durch einen Ortsteil, der am ehesten in Betracht kommt, können die starre Haltung aufweichen. Kleine Ortschaften haben durchaus ihren Charme und bieten die Möglichkeit, sich ganz auf den Trend des naturnahen Lebens einzulassen. Doch wer überhaupt nicht mit diesem Gedanken klarkommt, Berlins Nachtleben, das soziale Umfeld und die Vorteile des breiten Angebots in allen Bereichen keinesfalls missen will, vergisst am besten das Jobangebot außerhalb und sucht sich einen anderen Job in Berlin.

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