Trotz ausgezeichneter Wasserqualität und optimaler Selbstreinigungsfähigkeit der Gewässer ist in Berlins Seen Vorsicht geboten. Winzige Larven von Saugwürmern, sogenannte Zerkarien, treten seit einiger Zeit vermehrt an Seeufern auf. Sobald die Larven auf die Haut treffen, können Hautentzündungen die Folge sein. Besonders betroffen sind Ufer, die mit zahlreichen Pflanzen und Vögeln besiedelt sind.
@ Lumiukko / Pixabay.com – Auch am Berliner Müggelsee wurden Zekarien festgestellt
Vorkommen
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales bat um äußerste Vorsicht, da sich die sogenannten Zerkarien in die Haut der Menschen bohren möchten. Zahlreiche Berliner Badeseen meldeten bereits ein vermehrtes Auftreten der Ekel-Larven. Mit deren Vorkommnissen wird der Badespaß in Berliner Seen deutlich reduziert, da böser Juckreiz und Hautausschläge die Folge sind.
An Wasserstellen, an denen sich Schwäne oder Enten befinden, treten die Saugwürmer immer häufiger auf, da die beiden Vogelarten die Hauptangriffsziele der Zerkarien sind. Diese entwickeln sich im Kot der Enten. Der Mensch ist dann der sogenannte „Fehlwirt“, in den sich die Zerkarien bohren. Nachdem Sie sich dann in die Haut des Menschen gebohrt haben, sterben Sie ab. Daher sind Vögel-Fütterungen an diesen Seen nicht optimal.
An folgenden Gewässern gab es zuletzt Hinweise auf die Zerkarien:
- Schlachtensee
- Krumme Lanke
- Jungfernheideteich
- Teufelssee
- Großer und Kleiner Müggelsee
- Halensee
- Unterhavel (Große Steinlanke)
- Großer Wannsee
Was geschieht, wenn sich die Zerkarien in den Körper des Menschen bohren?
Sollte dieser Fall eintreffen, sind Juckreiz, Rötungen und Quaddelbildungen das Ergebnis. Sollten heftigere Beschwerden oder gar Schmerzen auftreten, kann ein Arzt unbedingt aufgesucht werden! Auch die Meldung an das örtliche Gesundheitsamt ist unumgänglich und es wird dazu geraten, dies sofort bei Auftreten der oben genannten Ursachen mitzuteilen.
Wie kann man sich schützen?
Indem man stak mit pflanzen bewachsene Stellen meidet, kann man die Larven umgehen. Kinder sollten nicht länger als notwendig die nassen Badesachen tragen und nach Beendigung des Badevergnügens zu trockener Kleidung wechseln. Vor allem an flachen Uferstellen wurden die kleinen Würmer gesichtet, auch diese sollten, wenn möglich, vermieden werden. Bevorzugt werden Freiwasserzonen und das Auftragen von Sonnenschutzmitteln, welche eine wasserabweisende Konsistenz beinhalten. Essensreste und auch Abfälle müssen in die dafür vorgesehenen Entsorgungsstellen geworfen werden.
Menschen sowie Hunde sollten Ihre Notdurft nicht in der Nähe der Seen verrichten, damit beim nächsten Regen keine Bakterien in den See gespült werden!
Wer in den nächsten Tagen also einen Besuch in den Berliner Badeseen plant, kann sich natürlich vorab über diverse Behörden oder auch Internetseiten darüber informieren, wo die Larven vermehrt aufgetreten sind. Schon im Vorjahr wurden Fälle von Saugwürmern gemeldet worden. Aber selbst die langen, heißen Badetage und stark besuchte Seen wirken sich nicht negativ auf die Badequalität der Berliner Seen aus.
Mit ein bisschen Vorbereitung und ein wenig Informationseinholung steht einem erfrischendem Badetag nichts entgegen!