Berlin: 28 Milliarden Investitionen in den ÖPNV bis 2035

Der rot-rot-grüne Berliner Senat plant den starken Ausbau und die Modernisierung von Tram, Bahnen und Busse bis 2035. Dazu sollen mehr Expressbuslinien erschaffen werden. Zu diesem Zweck sollen in den nächsten 15 Jahren bis zu 28 Milliarden Euro in den Öffentlichen Personalverkehr (ÖPNV) investiert werden. Dies wurde am Donnerstag im Abgeordnetenhaus durch die Umwelt- und Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) bekannt gegeben. Dies würde in Spitzenjahren eine Verdoppelung der aktuellen Investitionen in den Verkehrsbereich des Landes Berlin bedeuten. Die Gespräche über die Erneuerung des Nahverkehrsplans stehen offenbar kurz vor dem Abschluss. Die Projekte reichen bis in das Jahr 2035.

ÖPNV - BVG Berlin

© Pixabay – U-Bahn der BVG in Kreuzberg.

Bessere Vernetzung auch mit Brandenburg

Auch eine bessere Vernetzung mit dem angrenzenden Nachbarland Brandenburg an S-Bahn und Regionalverkehr ist vorgesehen. Jetzt muss sich die Verkehrssenatorin Günther noch mit dem Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) sowie der Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) einigen. Die Verkehrssenatorin ist zuversichtlich, und kündigte in der Aktuelle Stunde des Landesparlaments an, dass der Nahverkehrsplan in Kürze dem Berliner Senat vorgelegt wird.

Durch das von Rot-Rot-Grün in umstrittenen Debatten vor einem Jahr beschlossenen Berliner Mobilitätsgesetzt ist der Senat verpflichtet, Planwerke für Fuß-, Rad- und Nahverkehr vorzulegen. Bereits im Sommer 2018 wurde ein Entwurf für den ÖPNV vorgelegt. Dieser sieht den starken Ausbau des Straßenbahnnetzes um ca. 85 km vor. Die Tram soll unter anderem zum Rathaus Steglitz, zum Zoologischen Garten und zum Hermannplatz fahren. Linien wie beispielsweise zum Ostkreuz oder zum Hauptbahnhof sollen verlängert werden.

Bis 2030 soll die Busflotte ausnahmslos elektrisch fahren

2035 sollen dann bis zu 477 Trams eingesetzt werden, dass würde eine Steigerung um 40% im Vergleich zu heute bedeuten. Bereits 2030 soll die Busflotte ausnahmslos elektrisch fahren, allerdings teilweise mit Oberleitungen. Umstellungen beginnen schon in diesem Jahr. So soll es mehr Metro- und Expressbuslinien geben. Der Fahr-Takt soll nur noch höchstens zehn Minuten betragen. Auf den bedeutendsten U-Bahnschrecken plant die Verwaltung eine Verkürzung des Takts auf drei Minuten. Die sanierungsbedürftige U-Bahnflotte soll bis 2035 komplett erneuert und auf 1.560 Wagons aufgestockt werden. Das entspricht einer Erweiterung um 30%. Zurzeit wird in Machbarkeitsstudien eine Verlängerung der U-Bahnstrecken ins Märkischen Viertel (U8), zum Flughafen BER (U7) und zum baldigen Wirtschafts- und Forschungszentrum am City-Flughafen Tegel (U6) erkundet. Ein landeseigener Fahrzeugpool wird für die S-Bahn aufgebaut, die Kosten hierfür werden sich auf 3 Milliarden Euro belaufen. Dafür sollen bis 2033 mindestens 600 neue S-Bahnwagen angeschafft werden, die ersten sollen 2026 fahren.

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